Das Modell der Litra F1200
Die F1200 vor einem Schnellzug.
Die Lokführerseite der F1200
Eine Kräftige und doch elegante MAschine
Die heutige Museumslok
LItra F
DIE SCHNELLZUGLOKOMOTIVE
DER SCHWEDISCHEN Staatsbahn SJ
DAs Vorbild
Durch die Anfang des 20. Jahrhunderts deutlich zunehmende Bedeutung der Eisenbahn für die Industrie aber auch für den Personenverkehr, wurden auch in Schweden immer schnellere und stärkere Lokomotiven benötigt. Die schwedischen Staatsbahnen forderten die nationale Lokomotiv-Industrie immer weiter. Um 1910 stand eine neue C-gekuppelte Lokomotive in Form der Litra B (II) zur Verfügung, die aber auch bald schon nicht mehr für die schwereren Schnellzüge ausreichen sollte.
Aus diesem Grund beauftragte die SJ 1912 die Firma Nydqvist och Holm in Trollhättan (NoHAB) und den SJ-Lokomotivkonstrukteur Carl Flodin mit der Entwicklung einer neuen Hochgeschwindigkeitslokomotive. Flodin war seinerzeit ein sehr erfahrender und anerkannter Konstrukteur der auch international den Markt genau beobachtete. Vielleicht war die 1908 für die württembergische Eisenbahn gebaute Klasse C ein ideales Vorbild für sein neues Projekt?! Die Ähnlichkeit der neuen Litra F mit der württembergischen C ist jedenfalls nicht von der Hand zu weisen.
Die erste - und einzige! - Testlokomotive der neuen Reihe F wurde 1914 in Betrieb genommen. Die F1200 wurde ausgiebig getestet und erfüllte die in sie gesetzten Anforderung voll und ganz. Dies zeigte sich unter Anderem an der danach festgelegten Höchstgeschwindigkeit. Von der SJ gefordert waren 90 km/h, nach Abschluss der Untersuchungs- und Testfahrten wurde die maximale Geschwindigkeit auf 110 km/h festgelegt. Während der Testfahrten arbeitete die Maschine aber auch bei 120 km/h von absolut zuverlässig.
Von der SJ wurden 10 weitere Lokomotiven bestellt, die 1915 und 1916 von NoHAB geleifert worden sind. Die elf Maschinen wurden mit den Betriebsnummern 1200 - 1209 und 1271 in Betrieb genommen.
Ein zweites Leben in Dänemark
In Dänemark nennt man sie Litra E
Die schwedischen SJ beschlossen bereits Ende 1920er Jahre die (fast) vollständige Elektrifizierung ihrer Bahnstrecken. Daher wurden viele Dampflokomotiven ab Anfang/Mitte der 1930er Jahre entbehrlich. Obwohl die Maschinen der Reihe F Anfang der 30er Jahre noch verschiedene Umbauten über sich ergehen lassen mussten, beschloss man bei der SJ die Lokomotiven 1937 abzustellen und falls Interesse besteht zu verkaufen.
Das war nun die richtige Gelegenheit für die DSB (Dänische Staatsbahn), die zu diesem Zeitpunkt großen Bedarf an Lokomotiven hatte. Die Maschinenbaufirmen im Land waren zu dieser Zeit nicht in der Lage eine Neuentwicklung zu stemmen. So entschied die DSB die 11 Maschinen der Reihe F zum Schrottpreis von 24.000 DKK pro Lok zu übernehmen. Nach diversen Anpassungen der Loks für die Dänische Staatsbahn gingen die ersten Loks noch im Juni 1937 als Litra E 964 - 974 in den DSB-Dienst. Einer der wichtigsten und zugleich aufwändigsten Umbauten war der Wechsel der Heizer-/Lokführerseite. Denn in Dänemark wurde zu dieser Zeit rechts und in Schweden links gefahren.
Die Maschinen bewährten sich sowohl im schnellen Reisezug- als auch im mittelschweren Güterzugdienst so gut, dass man in den Jahren 1942 bis 1950 insgesamt 25 weitere Lokomotiven bei Frichs in Aarhus neu baute. Diese Dänischen Neubauloks mit den Betriebsnummern 975 - 999 wichen in einigen Details von den Schwedischen Maschinen ab. Sie hatten unter anderen einen zusätzlichen Dampfdom, andere Fenster im Führerhaus und einen geschweißten Tender.
Die Lokomotiven wurden bei der DSB noch bis Mitte der 1960er Jahre eingesetzt, die Neubau-Loks sogar bis in die 70er Jahre hinein.
Erhaltene Lokomotiven
Zunächst blieben 7 Maschinen (E 964; 966; 978; 987; 991; 994; 996) dieser eleganten Baureihe in Dänemark erhalten.
Die E 964 wurde 1963 an die SJ zurück verkauft und von der SJ weitestgehend in den Schwedischen Originalzustand als F1200 zurückversetzt. Ihr folgte 1999 noch die E 966 alias 1202 nach Schweden.
Die E 978; 991 und 994 gehörten nach ihrer Außerdienststellung dem Danmarks Jernbanemuseum. Die E 978 wurde zwischenzeitlich verschrottet und man konzentriert sich auf die Erhaltung der beiden Loks E 991 und 994.
Die E 987 wurde 1973 an einen Privatmann verkauft und ist trotz einiger Standort- und Besitzerwechsel heute noch erhalten. Zuletzt wurde Sie 2020 nach Gedser in das dortige Eisenbahnmuseum überführt. Die E 996 hat seit 1990 einen Bleibe im britischen Eisenbahnmuseum in Peterborough gefunden.
DAs H0 Modell
Nachdem Märklin / TRIX bereits in 2022 die Dänische Neubau-Version dieser schönen Lokomotive ins Modellumgesetzt hat, folgt nun die Schwedische Ursprungsversion. Dabei wurden alle Bauartunterschiede im Modell berücksichtigt! Neben der korrekten Lackierung mit dem grauen Kessel und Führerhaus, besitzt das Modell einen genieteten Tender, einen Kessel mit nur einem Dampfdom, andere Führerhausfenster und ein geändertes Führerhausdach. Der Tenderaufsatz entspricht, wie auch die gesamte Leitungsanordnung am Kessel, dem schwedischen Vorbild. Die Einrichtung des Führerstandes wurde wie bei Vorbild für den Linksverkehr ausgeführt.
Selbstredend ist das Modell mit einem digitalen Sounddecoder ausgestattet der umfangreiche Licht und Soundfunktionen ermöglicht. Besonders effektvoll sind dabei sicher die Führerstandsbeleuchtung und die flackernde Feuerbüchse. Ein Raucherzeuger ist werkseitig schon eingebaut.
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